Erwin Jerusalem

Meine Geschichte
Der Autor, also ich, wurde 1947 in einer durch und durch analogen Welt geboren, in der sich anzahlmäßig nur knapp ein Viertel der heutigen Weltbevölkerung tummelte. Das gab viel Raum für Veränderung in jeder Hinsicht. Und wenn ich die Welt heute betrachte, so sehe ich unendlich viel Bedarf an weiterer Veränderung.
Der berühmte Satz von Descartes „cogito ergo sum", also „Ich denke, also bin ich." erschien mir schon als Gymnasiast sehr bedeutend, aber ungenügend. Ich blätterte in meinem Latein-Wörterbuch und fand das Wort „commuto" für „ich verändere". Ich probierte „commuto ergo sum" und das erschien mir deutlich hilfreicher, um mich auch wirklich lebendig zu fühlen. Also schritt ich ins Leben, veränderte und wurde auch verändert.
Zuletzt und augenblicklich verändere ich die Welt in meinen Büchern und vielleicht auch ein wenig durch meine Bücher. Ob Kinderbuch oder Roman für Erwachsene, ein Grundgedanke liegt meinen Erzählungen zugrunde: Sei eine Situation noch so unerwünscht, erscheine sie noch so ausweglos, immer ist der gegenwärtige Augenblick der einzig mögliche Ausgangspunkt alles Weiteren. Wer ihn als solchen anerkennt, dem erschließt er großzügig seine Vielfalt an Handlungsoptionen, wer ihn nicht akzeptiert, der versucht die Vergangenheit abzuändern und das ist noch unergiebiger, als der Kampf gegen Windmühlen.
Erwin Jerusalem 2025